Hochzeitsfotografie – Wie viel ist genug? Fotografin oder Videograf? Meine persönliche Erfahrung

Hochzeitsfotografie – Wie viel ist genug? Fotografin oder Videograf? Meine persönliche Erfahrung

Letztens hatte ich einen Besichtigungstermin mit einem Brautpaar, bei dem wir auch über das Thema Hochzeitsfotografie gesprochen haben. Das Paar fragte mich, ob ich vielleicht einen Fotografen aus der Umgebung empfehlen könnte. Sie hatten sich bereits in Berlin umgehört und einige Angebote eingeholt, waren aber sehr erstaunt über den Preisunterschied zwischen Berlin und Brandenburg. Ich muss zugeben, dass ich mich nie intensiv mit den Preisen der Hochzeitsfotografie auseinandergesetzt habe. Man hört zwar immer wieder von verschiedenen Preisspannen, aber die Unterschiede sind manchmal wirklich überraschend. Das Paar wollte wissen, wie ich das bei meiner eigenen Hochzeit gemacht habe, ob ich den Fotografen den ganzen Tag da hatte oder nur für ein paar Stunden. Und genau daraus entstand die Idee, diesen Blogeintrag zu schreiben, um meine Erfahrungen und Gedanken zu teilen.

Die Entscheidung für einen Hochzeitsfotografen oder Videografen gehört nämlich zu den bedeutendsten während der Hochzeitsplanung, denn diese Profis halten die Momente fest, die für die Ewigkeit bestimmt sind. Doch wie lange sollte man einen Fotografen buchen? Reichen einige Stunden aus? Oder ist es vielleicht sogar sinnvoller, ganz auf einen Videografen zu setzen? In diesem Blogbeitrag möchte ich nicht nur die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen beleuchten, sondern auch meine ganz persönliche Erfahrung mit euch teilen.

1. Hochzeitsfotograf – Ganztags, stundenweise oder gar nicht?

Es gibt mehrere Optionen, wie ihr euren Hochzeitstag fotografisch festhalten lassen könnt:

Ganztägiger Fotograf

Ein Fotograf, der euch den ganzen Tag über begleitet, sorgt dafür, dass wirklich nichts von diesem besonderen Tag unvergessen bleibt. Von den intimen Momenten während des Stylings und Ankleidens bis hin zu den späten Stunden der Party, der Fotograf dokumentiert jede Facette des Tages.

Vorteil: Ihr bekommt ein vollständiges Bild eures Hochzeitstags.

Nachteil: Die Kosten sind deutlich höher, und die Masse an Fotos kann überwältigend sein. Oft verschwinden viele Aufnahmen in einem Album oder auf der Festplatte.

Fotograf für einige Stunden

Viele Paare entscheiden sich dafür, den Fotografen nur für die Trauung und die wichtigsten Momente danach zu buchen, die Unterschrift, den Kuss, Familienfotos. Dies reduziert die Kosten und konzentriert sich auf das Wesentliche.

Vorteil: Es ist eine budgetfreundliche und dennoch effektive Möglichkeit, die wichtigsten Momente festzuhalten.

Nachteil: Wenn die Zeit knapp wird, könnten einige wichtige Aufnahmen verloren gehen.

Kein Fotograf, nur Videograf

Eine zunehmend beliebte Alternative ist es, den Fotografen komplett wegzulassen und sich stattdessen nur auf einen Videografen zu konzentrieren. Ein gut gemachtes Hochzeitsvideo hat die Kraft, den Tag auf eine Weise lebendig zu halten, die Fotos oft nicht erreichen.

Vorteil: Das Video fängt nicht nur Bilder ein, sondern auch Emotionen, Stimmen und Bewegung.

Nachteil: Es gibt keine klassischen Hochzeitsfotos für das Album oder die Wand.

2. Meine persönliche Erfahrung: Eine Fotografin für zwei Stunden und ein Videograf für den ganzen Tag

Als wir unsere Hochzeit planten, war mir klar, dass ich keine traditionelle Fotodokumentation des gesamten Tages wollte. Ich habe nie viel Wert auf unzählige Fotos gelegt. Es gibt Menschen, die regelmäßig Fotoshootings machen, sei es zu Weihnachten, Ostern oder Herbst, aber das war nie so mein Ding. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, unsere Fotografin nur für zwei Stunden zu buchen, gerade so lange, dass die wichtigsten Momente der Trauung eingefangen werden. Ich wollte den Ringtausch, den Kuss und einige Familienfotos. Das schien mir damals völlig auszureichen. Wir hatten allerdings auch einen Videografen, und ich muss sagen, das war für mich die beste Entscheidung gewesen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Basti, unseren tollen Videografen! Er war den ganzen Tag über dabei, hat sogar die Kulisse der alten Kirchenruine in Altthymen schon vorher gefilmt, und er blieb bis in die Abendstunden, um den Hochzeitstanz festzuhalten. Es war ein ganz besonderes Gefühl, den Tag dadurch nochmal zu erleben. Vom ersten Blick meines Mannes, als er mich sah, als ich in die Kirche kam, bis hin zu den strahlenden Gesichtern während der Feier. Besonders cool war der Moment, als die Männer ihre erste Zigarre rauchten. Das hatte ich als Braut gar nicht mitbekommen, aber durch das Video blieb nichts ungesehen. :) Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist die Tatsache, dass das Video die Atmosphäre des Tages so viel intensiver wiedergibt als die Fotos. Ich habe nie gedacht, dass mich ein Video so emotional berühren würde, aber jedes Mal, wenn ich es anschaue, fühle ich die Aufregung, die Freude und die Liebe dieses besonderen Tages. Es sind die kleinen Details, dass Lachen der Gäste, die Tränen in unseren Augen während des Ja-Wortes, die in einem Foto schwer einzufangen sind. Doch rückblickend muss ich sagen: Zwei Stunden für die Fotografin waren zu wenig. Zwar wurden die wichtigsten Momente der Trauung eingefangen, aber einige der kleineren, persönlichen Bilder, wie Gruppenfotos mit den Trauzeugen oder spontane Aufnahmen mit nahen Freunden, sind untergegangen. Wäre die Fotografin etwas länger geblieben, hätten wir diese zusätzlichen Erinnerungen festhalten können. Hier würde ich heute auf vier Stunden aufstocken.

3. Pro & Contra: Fotograf oder Videograf?

Um euch die Entscheidung zu erleichtern, hier eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Fotografen und Videografen:

Fotograf

Vorteil:

  • Klassische Hochzeitsfotos für Alben, Dankeskarten und Wandbilder.
  • Die Fotos können mit wenigen Handgriffen geteilt und immer wieder angeschaut werden.

Nachteil:

  • Oft bleiben viele Fotos ungenutzt und enden in einem Album, das selten hervorgeholt wird.
  • Fotos können manchmal die Emotionen eines Moments nicht vollständig einfangen.

Videograf

Vorteil:

  • Videos geben den Tag mit all seinen Emotionen, Stimmen und Bewegungen wieder.
  • Ein gut produziertes Video lässt sich später mit Musik unterlegen und gibt die Stimmung der Hochzeit authentisch wieder.

Nachteil:

  • Ein Video erfordert mehr Zeit, um es anzuschauen, und ist weniger „spontan“ zugänglich als Fotos.
  • Der Videograf ist in der Regel teurer als der Fotograf, besonders wenn er den ganzen Tag filmt.

 

4. Fazit: Was passt zu euch?

Die Frage, ob Fotograf, Videograf oder beides, hängt stark davon ab, was euch persönlich wichtig ist und wie ihr den Tag später in Erinnerung behalten möchtet. Wenn ihr visuelle Menschen seid, die den Augenblick in einem Bild festhalten wollen, ist ein Fotograf für euch vielleicht unverzichtbar. Die klassischen Hochzeitsfotos haben ihren Platz, sei es an der Wand, im Album oder als Dankeschön für eure Gäste. Wenn ihr jedoch WIE ICH mehr auf die emotionalen und lebendigen Momente eines Videos steht, könnte ein Videograf für euch die perfekte Wahl sein. Für mich war es die richtige Entscheidung, den Tag immer wieder in Bewegung zu erleben, mit all den kleinen Details, die ich vielleicht vergessen hätte. Trotzdem hätte ich im Nachhinein gerne mehr Fotos gehabt, um einige der wichtigen Personen in unserem Leben in klassischen Aufnahmen festzuhalten.

Die Entscheidung hängt letztlich von euch ab, was ihr am meisten schätzt und welche Erinnerungen euch besonders wichtig sind. Vielleicht seid ihr die Menschen, die gern durch ein Album blättern, oder ihr liebt es, die Atmosphäre des Tages in einem Video wieder aufleben zu lassen. Am Ende zählt nur eines: Das, was euch am glücklichsten macht, ist immer die richtige Entscheidung. Ich hoffe, dass ich euch mit meinen persönlichen Erfahrungen ein wenig weiterhelfen konnte und ihr nun besser für eure eigene Entscheidung rund um Fotografen und Videografen gewappnet seid.

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